Am Wochende des 8. und 9. Juli 2023 fand, am heißesten Wochenende des Jahres, gemeinsam mit Markus Rotzal vom NABU Bildungswerk der 9. NABU Kylleifel Sensenworkshop auf Steinbüchel bei Schüller statt. Zwölf interessierte SenserInnen traten am 8.Juli um die Mittagszeit an, um zunächst das Dengeln und Einstellen der Sense zu üben. Die verschiedensten Dengel , wie die klassischen Dengeleisen, der Dengel Bengel und die komfortable Dengelquetsche, wurden vorgestellt und durften ausprobiert werden. Wer keine eigene Sense mitgebracht hat, konnte zwischen einer großen Zahl an Sensen auswählen.
Das Arbeiten mit der Sense kann zu großen Flächenleistungen führen, wenn das Handwerk beherrscht wird. Es ist eine sehr ruhige und vor allem für Wiesenbewohner (Frösche, Blindschleichen, viele Insekten) schonende Art des Grasschneidens. Es entsteht kaum Kohlenstoffdioxid.
Am folgenden Sonntag trafen wir uns früh, um am Rande des Naturschutzgebietes eine Langgraswiese zu mähen. Das Ergebnis lies sich insgesamt sehen. Schnell fanden die meisten TeilnehmerInnen ihren eigenen Rythmus zum Sensen. Zwischendurch wurden die Sensen regelmäßig mit einem Wetzstein gewetzt, der zuvor in einem Schlotterfass angefeuchtet wurde. Am Ende heißt es weiter üben, regelmäßig die Sense pflegen und scharf halten und nicht zu viel vornehmen. Das Arbeiten mit der Sense soll auch Spaß machen und zu einem ruhigen und entspannenden Arbeiten in der freien Natur ermutigen.
(Fotos zu diesem Bericht von Clemens Hackenberg)
(8.7.2023) Familie Johnen betreibt in Kalenborn-Scheuern eine „SoLawi“ im Nebenerwerb. „SoLawi“ = Solidarische Landwirtschaft, was ist das? Die Landwirtschaft – nicht das einzelne Lebensmittel wird finanziert, im Falle der Johnens der Gemüseanbau. In der solidarischen Landwirtschaft tragen mehrere private Haushalte die Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebs, wofür sie im Gegenzug dessen Ernte erhalten.
Der Westerwälder Fuchsweizen: Robust! Anspruchslos! Backfähig! Alte Sorte – Genetische Ressource
Er ist ein begrannter, langstrohiger und fuchsfarbener Winterweizen mit sehr geringem Nährstoffbedarf (ca. 50 kg Nmin/ha). Zu viel Stickstoff-Düngung führt zum
Halmbruch, gute Beikrautunterdrückung bewirkt durch starke Blattmassebildung in der Jugend, ausserdem geringe Krankheitsanfälligkeit. Dennoch besitzt er gute Backeigenschaften.
Kann gut für Programme zur Förderung von Ackerwildkräutern (halbe Saatstärke) verwendet werden, desweiteren in Gebieten mit eingeschränkter
Stickstoffdüngung.
In der Ausgabe 23/2023 des Gemeindeblattes der VG Gerolstein hat die Hubertus-Rader-Schule aus Gerolstein folgenden Artikel veröffentlicht:
Die Natur der Eifel, deren Schönheit und Vielfalt waren ihm immer wichtig und er hat sie oft in seinen Romanen beschrieben. Oft war sie ein Kontrapunkt zu den menschlichen Abgründen seiner verbrecherischen Geschichten.
Jahrzehntelang hat er dabei den NABU Kylleifel unterstützt z.B. beim Flächenankauf im Wirfttal bei Stadtkyll und beim Kampf gegen den Gesteinsabbau in der Vulkaneifel. Vor allem aber war er Pate unserer Streuobstwiese in Berndorf, die er im Jahr 2000 eingeweiht hat und deren Entwicklung und Wachstum er über die Jahre wohlwollend begleitet hat.
Wir werden ihn vermissen, aber sein Patenprojekt lebt weiter!
Danke, Michael.
Im Rahmen einer Studienreise haben wir vom 26.05. bis 29.05.2022 verschiedene
Naturschutzprojekte im Raum Ulm besucht. Mit 25 aktiven Mitgliedern wurden attraktive Naturschutzziele aufgesucht. Dazu gehörte am 26.05. das NABU Projekt "Hirschacker". Dabei handelt es sich um
Binnendünen bei Schwetzingen. Durch das Gebiet hat uns Frank-Thomas Nürnberg geführt.
Ebenfalls am 26.05. wurde das Urweltmuseum bei Holzmaden mit
hervorragenden Exponaten aus der Urzeit besucht. Es entstand ein Einblick in Natur und Landschaft vor 100 Millionen Jahren.
Dünenlandschaft im Schutzgebiet Hirschacker bei Schwenningen Foto: Hanne Uedelhoven
Den 27.05. haben wir ganz dem Federsee bei Bad Buchau gewidmet. Hier wurden durch den
damaligen Deutschen Bund für Vogelschutz 1911 die ersten Gebiete gekauft, mit dem Hauptgedanken an eine nachhaltige Pflege und den Erhalt der vielfältigen Fauna und Flora. Wir besuchten den
Bohlensteg, und anschließend vorbei am Wackelwald das Banngebiet Staudacher. Geführt hat uns Herr Rheinhardt vom NABU.
Am Nachmittag haben wir von Herrn Schneider, nach einer leckeren Brotzeit im Federseemuseum, eine ausgezeichnete Führung zu den frühen Siedlern der Region bekommen.
Am 28.05. haben wir ein Moorwiedervernässungsprojekt bei Leipheim, das Leipheimer Moos,
besucht. Geführt wird das Projekt von der ARGE (Arbeitsgemeinschaft Schwäbisches Donaumoos) und Frau Dr. Brichle-Mäck gab unserer Gruppe vielfältige Einblicke in Botanik und die erklärte
notwendige Maßnahmen zur Förderung der Böden zur Entwicklung einer Moorniederung.
Am Nachmittag haben wir den Plessenteich bei Neu-Ulm besucht. Herr Gaus vom GAU (Gerlenhofener Arbeitskreis Umweltschutz) hat uns detailliert beschrieben mit welchen Mühen und intensivster
Aufklärungsarbeit er dieses Gebiet für Mensch und Natur, mit einer sehr tatkräftigen Truppe nachhaltig entwickelt hat. Am Abend besuchten wir die Stadt Ulm und bekamen dort eine versierte
Stadtführung.
Der 29.05. wurde den Streuobstwiesen gewidmet. Das Freilichtmuseum Beuren liegt im Herzen des größten Streuobstanbaugebietes Deutschlands und bietet neben interessanten historischen Gebäuden, gut gepflegte Streuobstwiesen mit vielen alten Obstbaumsorten. Es leitete Herr Jens Häußler, (Obst- und Gartenbauberater des Landratsamts Esslingen) durch die Obstbaumbestände. Stimmungsvoll begleiteten uns während der Führung Halsbandschnäppergesänge und Donnergrollen. Wir bekamen tiefe Einblicke in die perspektiven des Streuobstanbaus.
NABU Gruppe auf dem Bohlensteg am Federsee. Foto: Hanne Uedelhoven
Koordiniert wurde die Studienreise durch Silvia Valerius von "Valerius - Das Reisebüro" aus Hillesheim. Besuchsziele wurden durch Dr. Clemens Hackenberg nach Vorexkursion und Rücksprache mit NABU Aktiven ausgewählt. Insgesamt wurde die mehrtägige Exkursion als großer Erfolg angesehen und führte zu zahlreichen neuen Erkenntnissen und Ideen zum nachhaltigen Schutz von Lebensräumen für Mensch und Natur.
Im Naturschutzgebiet Steinbüchel bei Schüller haben sich die Schutzgebiets-flächen auch unter tatkräftiger Beteiligung des NABU Kylleifel prächtig entwickelt. So konnte der NABU dort selber zwei Flächen erwerben, auf denen Borstgrasrasen, Magerwiesen, Quellbereiche und Gehölzgruppen gesichert wurden (siehe hier).
Jetzt können auf den angenzenden Flächen "An den Wieschen " weitere biotopverbessernde Maßnahmen umgesetzt werden. Hier haben sich der NABU, die Flächeneigentümer und die Firma Acnos Pharma aus Aachen zusammen getan und wollen auf einer Fläche von 3,7 Hektar eine naturschutzgerechte Entwicklung auf den Weg bringen. Acnos Pharma unterstützt dieses Projekt finanziell, ideel und durch aktiven Einsatz ihrer Mitarbeiter und leistet damit einen Beitrag zur nachhaltigen Renaturierung eines Ausschnittes unsere Eifeler Heimat.
Wir möchten in Zukunft Porto und Papier sparen und andererseits unsere Mitglieder schneller und umfassender informieren. Von unseren neuen Mitgliedern haben wir in der Regel eine E-Mail-Adresse, allerdings noch nicht von denen, die schon länger Mitglied im NABU Kylleifel sind.
Schicken Sie uns als "Altmitglied" Ihre email-Adresse an : NABU.kylleifel@nabu-rlp.de . Wenn wir von allen Mitgliedern des NABU Kylleifel die email-Adressen haben, dann können wir die Einladung zur
Mitgliederversammlung in Zukunft sehr viel unkomplizierter und kostengünstiger verschicken und produzieren weniger Papiermüll. Desweiteren steht ein Newsletter bei uns zur Diskussion, den Sie
dann bekommen könnten.
Anfang Oktober wurde das Naturdenkmal „Adam“ bei Birresborn abgeholzt. Gemeinsam mit der Kiefer „Eva“, die ebenfalls abgeholzt wurde, und deren Schutzstatus bereits 1998 aufgehoben wurde, handelte es sich um 2 beeindruckende alte Kiefern, die über die Kreisgrenzen hinaus als Touristenattraktion bekannt waren. „Adam“ steht seit 1938 unter dem gesetzlich verbindlichen Naturdenkmalschutz. Für „Eva“ wurde vom NABU Kylleifel angeregt wieder den Denkmalstatus einzurichten. Die Zerstörung des Naturdenkmals ist eine Straftat, die angezeigt wurde. In einer Stellungnahme hatte der NABU-Kylleifel sich zuvor mit einem kostengünstigen Konzept für den Erhalt des Naturdenkmals ausgesprochen. Die Verkehrssicherheit der beiden Bäume wäre damit gewährleistet gewesen. Die beiden alten Kiefern waren windwurfgefährdet, jedoch stellten weniger sie eine Gefahr für Wanderer dar, als die sie umgebenden Fichtenwälder. Auf den Waldwegen, über die man zu Adam und Eva gelangt, sieht man viele durch Trockenheit und Wind umgeworfene, inzwischen teilweise aufgearbeitete Fichten über die Wege liegen.
Um die beiden alten Kiefern kann ein Schutzraum geschaffen werden, der Mitbürger durch einfache, verständliche Beschilderung auf eine mögliche Astwurfgefahr aufmerksam macht. Adam und Eva trieben auch 2020 junge Triebe, blühten und fruchteten nach wie vor. Die Bäume wären, selbst dann wenn sie umgefallen wären, noch immer ein beeindruckender Anblick und eines Naturdenkmales mehr als würdig. Aus den Samen von Adam und Eva ließen sich gut Töchter nachziehen und -pflanzen, um das Naturdenkmal dauerhaft zu erhalten. Die Altbäume können dabei über Jahrzehnte verrotten und als Totholz einer Vielzahl von Waldorganismen ein wertvolles Biotop bieten. So können Sie auch im Sinne des Wortes Denkmal , für einen Erhalt und eine Förderung der Artenvielfalt weiter dienen.
Auch für die Zukunft sollte der Status Naturdenkmal „Adam“ für Mensch und Natur erhalten bleiben, wobei Reste der zerstörten Kiefern vor Ort verrotten können, zwei Nachzöglinge wachsen und gedeihen, viele heimische Waldbewohner anlocken, sowie der Natur als Kohlenstoffspeicher und Lebensraum dienen.
04.November 2020