Anfang Oktober wurde das Naturdenkmal „Adam“ bei Birresborn abgeholzt. Gemeinsam mit der Kiefer „Eva“, die ebenfalls abgeholzt wurde, und deren Schutzstatus bereits 1998 aufgehoben wurde, handelte es sich um 2 beeindruckende alte Kiefern, die über die Kreisgrenzen hinaus als Touristenattraktion bekannt waren. „Adam“ steht seit 1938 unter dem gesetzlich verbindlichen Naturdenkmalschutz. Für „Eva“ wurde vom NABU Kylleifel angeregt wieder den Denkmalstatus einzurichten. Die Zerstörung des Naturdenkmals ist eine Straftat, die angezeigt wurde. In einer Stellungnahme hatte der NABU-Kylleifel sich zuvor mit einem kostengünstigen Konzept für den Erhalt des Naturdenkmals ausgesprochen. Die Verkehrssicherheit der beiden Bäume wäre damit gewährleistet gewesen. Die beiden alten Kiefern waren windwurfgefährdet, jedoch stellten weniger sie eine Gefahr für Wanderer dar, als die sie umgebenden Fichtenwälder. Auf den Waldwegen, über die man zu Adam und Eva gelangt, sieht man viele durch Trockenheit und Wind umgeworfene, inzwischen teilweise aufgearbeitete Fichten über die Wege liegen.
Um die beiden alten Kiefern kann ein Schutzraum geschaffen werden, der Mitbürger durch einfache, verständliche Beschilderung auf eine mögliche Astwurfgefahr aufmerksam macht. Adam und Eva trieben auch 2020 junge Triebe, blühten und fruchteten nach wie vor. Die Bäume wären, selbst dann wenn sie umgefallen wären, noch immer ein beeindruckender Anblick und eines Naturdenkmales mehr als würdig. Aus den Samen von Adam und Eva ließen sich gut Töchter nachziehen und -pflanzen, um das Naturdenkmal dauerhaft zu erhalten. Die Altbäume können dabei über Jahrzehnte verrotten und als Totholz einer Vielzahl von Waldorganismen ein wertvolles Biotop bieten. So können Sie auch im Sinne des Wortes Denkmal , für einen Erhalt und eine Förderung der Artenvielfalt weiter dienen.
Auch für die Zukunft sollte der Status Naturdenkmal „Adam“ für Mensch und Natur erhalten bleiben, wobei Reste der zerstörten Kiefern vor Ort verrotten können, zwei Nachzöglinge wachsen und gedeihen, viele heimische Waldbewohner anlocken, sowie der Natur als Kohlenstoffspeicher und Lebensraum dienen.
04.November 2020
19. April 2019
Am 17. August 2019 fand im Wirftal bei Stadtkyll der 8. Sensenworkshop der NABU Gruppen Südeifel und Kylleifel mit insgesamt 13 TeilnehmerInnen statt.
Der NABU Kylleifel betreut im südlich von Stadtkyll gelegenen Mittelgebirgstal zahlreiche extensive, artenreiche Mähwiesen. Diese sind geeignet für die Übung mit einem einfachen Schnittwerkzeug wie der Handsense. Zum Sensen geeignet auch in trockenen Jahren.
Im Rahmen der Übungen wurde den TeilnehmerInnen durch Jan-Roeland Vos gezeigt, wie sie die Sense sicher handhaben, auf ihre Körpermaße genau einstellen, das Sensenblatt hauchdünn austreiben und mit einem Wetzstein für den letzten Schliff zur vollkommenen Schärfe nachbereiten. Anschließend wurde in gemeinsamer Arbeit eine ca. 2.000 m² große Wiesenfläche gesenst. Dabei wurde den Kursteilnehmern individuell eine gute Körperhaltung zur erfolgreichen Sensenarbeit gezeigt.
Der 8. Sensenworkshop war wieder ein Erfolg. Einige TeilnehmerInnen nahmen zum wiederholten Male an dem workshop teil. Sie bringen oft interessante alte Werkzeuge aus Opas Werkzeugschuppen mit und reisen auch gerne von weither für den NABU workshop an. Ein 9. Sensenworkshop in 2020 ist in Planung. Siehe auch unsere Bildergalerie zum diesjährigen Sensenworkshop.
19. April 2019
Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten und vielfältigsten naturnahen Lebensräumen unserer Region. Sie stellen ein Refugium für viele gefährdete Tierarten dar. Außerdem produzieren sie Nahrung für Mensch und Nutztier, vorausgesetzt sie werden nachhaltig gepflegt. Die ordentliche Pflege und Erhaltung dieses bedrohten Lebensraumes liegt vielen Menschen am Herzen. Die Gemeinde Densborn hat in gemeinsamer Organisation mit den NABU Gruppen Kylleifel und Südeifel am 13.04. einen Schnitt- und Pflegekurs für Obstbäume organisiert. Unter der erfahrenen Leitung von Dr. Karl-Wilhelm Zens wurde 15 interessierten Kursteilnehmern und -teilnehmerinnen zunächst am Vormittag die Theorie über die Bedeutung des Lebensraumes, die standortgerechte Baumauswahl, so wie die richtige Schnitt- und Pflanztechnik vermittelt. Vor allem der richtige Erziehungsschnitt von Jungbäumen entscheidet frühzeitig für die zukünftige Entwicklung und das potentielle Lebensalter, den Ertrag und die Gesundheit von Obstbäumen.
Am Nachmittag wurde im Gelände um Densborn durch Dr. Zens die praktische Umsetzung an einigen Obstbäumen fachkundig demonstriert. Der Kurs fand großes Interesse und Wiederholungen in den kommenden Jahren sind angedacht. Wir bedanken uns bei Familie Clemens und der Gemeinde Densborn für ihr Engagement.
Obstwiese Berndorf: Am 7.4. wurden die Obstbäume geschnitten. Die Trockenheit hat zahlreiche Bäume im Sommer 2018 gestresst. Im Herbst wurde die Wiese nach der Mahd ohne unser Wissen von Fuchsschafen beweidet, was leider bei einigen Bäumen zu Verbiss geführt hat. Einige Bäume hatten gute Erträge.
Auf Seiderath wurden am 14.4. 20 triebige Obstbäume geschnitten. Die Bäume sind hier in gutem Zustand. Einige alte Obstbäume, die von Hecken
durchwuchert waren, wurden hier freigestellt.
Wer Interesse an Mitarbeit hat, der melde sich bitte. Wir können tatkräftige Unterstützung brauchen.
Wildbienen: Auf unserer Jahreshauptversammlung im März fand ein gut besuchter Schwerpunktvortrag zu Wildbienen statt. Auf unserer
NABU-Fläche in Büdesheim fanden Wildbienen-Untersuchungen statt. Eine interessante Arbeit darüber, wie Wildbienen und andere Insekten im eigenen Garten gefördert werden können, findet sich in der
2018er Ausgabe des DENDROCOPOS.
Fledermäuse: Es wurden 3 Batnights (1 x Hohenfels und 2 x Birresborn) mit insgesamt ca. 100 TeilnehmerInnen durchgeführt, teilweise mit Beteiligung
des NABU Südeifel. Etliche Fänge und Winterkontrollen wurden durchgeführt, um den Status der verschiedenen Arten zu kontrollieren. Dabei kam auch ein Erstfund für die Region zur Geltung. Es
handelt sich um die Große Hufeisennase, die die seltenste Fledermausart unserer Heimat ist und besondere Schutzmaßnahmen benötigt.
Pflegeeinsätze: Auf Seiderath wurden an 2 Terminen im Oktober Steinriegel freigestellt. Das Gebiet entwickelt sich zu einem Schwerpunktgebiet des NABU
Kylleifel. Auf Steinbüchel bei Schüller wurden einige Fichten gefällt, um unsere orchideenreichen Magerwiesen zu fördern. In Büdesheim wurden die 2017 erstellten Steilwände für Wildbienen
freigestellt.
Exkursionen: Zur Stunde der Gartenvögel fanden am 12.5. 2 Exkursionen am Eichholzmaar statt. Die Aktion erfreut sich inzwischen großer Beliebtheit.
Der NABU Kylleifel unterstützt die Arbeit der Juniorranger und hat für 2019 wieder eine Exkursion organisiert, die 2 JuniorrangerInnen leiten. Die Exkursionen ins Wiesbachtal, nach Weißenseifen
und insbesondere der Offene Garten waren in 2018 sehr erfolgreiche Veranstaltungen.
Pilze: Im Jahr 2018 war sehr trocken für Pilzexkursionen. Für 2019 sind wieder Exkursionen geplant.
Schwalbenplaketten: An interessierte Hausbesitzer, die Schwalbennester haben , wurden Urkunden und Plaketten vergeben. Interessierte können sich beim
NABU melden.
Sensenworkshop: Der 7. Sensenworkshop wurde gemeinsam mit dem NABU Südeifel bei Irrel durchgeführt. Ein lokales Fernsehteam war dabei und hat einen
kleinen Filmbeitrag beim SWR präsentiert.
NABU-Grundstücke: Mithilfe von Spenden konnten wieder zwei Grundstücke zur langfristigen Sicherung gekauft werden: Etwa 3000 m2 Auenfläche am Wiesbach
zwischen Birgel und Hillesheim kann sich jetzt frei entwickeln und auf einem rund 5000 m2 grossen Grundstück im Gebiet „Auf Seiderath“ zwischen Pelm und Rockeskyll werden wir wieder artenreiche
Kalkmagerrasen entwickeln.
Besuch von Tagungen: Im März waren zahlreiche Mitglieder auf der LVV in Mainz und an der Wahl der neuen Landesvorsitzenden beteiligt. Von unseren
Mitgliedern wurde im Mai die Bienentagung in Mainz besucht. Zwei unserer Mitglieder waren auf der Bundesvertreterversammlung in Hamburg. Am 1.12. wurde das Fledermaustreffen in Alzey
besucht.
Stellungnahmen: Fachliche Stellungnahmen wurden zur Entwicklung der Moore bei Weißenseifen, zu Bebauungsplänen bei Gerolstein und zu den Zuständen
lokaler Stauseen abgegeben.
Geplante Aktivitäten: Für 2020 planen wir wieder eine viertägige Exkursion mit dem Schwerpunkt Naturschutzarbeit und Naturbeobachtungen. Vorschläge
und Ideen für Ziele und Vorhaben nehmen wir gerne entgegen.
Zu guter Letzt: Unsere Arbeit erfolgt ehrenamtlich. Für Flächenaufkäufe beantragen wir Zuschüsse aus Landesmitteln oder sammeln Spenden.
Pflegemaßnahmen werden häufig über die Obere Naturschutzbehörde finanziell bezuschusst. Dieses Geld fließt in die Kasse des NABU und wird für die gemeinnützige Naturschutzarbeit verwendet.